Papp Ágnes

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# Cím Abstract Folyóirat Oldalszám
Papp Géza összesített bibliográfiája - 2005., 43. évf. 4. szám 365. - 368.o
Retrospektív liturgikus-zenei forrásunk új megvilágításban: a 17. századi Medvedics-rituálé - 2013., 51. évf. 4. szám 384. - 399.o
Zeneelméleti jegyzetek és tonárius Cserei János énekeskönyvében abs.
Musiktheoretische Aufzeichnungen und Tonar im Gesangbuch des János Cserei
Ágnes Papp

Vorliegender Aufsatz beschäftigt sich mit einem wertvollen Dokument der elementaren Musiklehre des nachmittelalterlichen Ungarns. Die in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts niedergetragenen musiktheoretischen Aufzeichnungen wurden in der Handschrift des Dorfschullehrers János Cserei (Czerey) in Siebenbürgen (Szeklerland, heute: Rumänien) überliefert. Als ein, zum praktischen Gebrauch geeigneter Lehrstoff ist der Text klar formuliert, in quaestiones aufgeteilt, und auf die Lehre der musica plana konzentriert. Als eine der Quellen gewisser Textabschnitte ist das 1511 in Nürnberg verlegte Tetrachordum musices des Johannes Cochlaeus zu nennen. In der etwas fragmentarisch darsteheden Kompilation Csereis wird zunächst das Wort Musik mit dem üblichen etymologisierenden Verfahren erörtert, die Lehre der claves, der scala musicae sowie der mutationes vorgestellt, Begriffe zum cantus (zu den Hexachorden) besprochen, und schließlich eine Charakteristik der Tonarten geboten. Die Handschrift weistsowohl inhaltlich, als auch formal sämtliche Bestandteile auf, die in der Tradition der Schriften zur elementaren Musiklehre an den deutschen Schulen ebenso der späten protestantischen Drucken anzutreffen sind. Bei eingehender Untersuchung wurden die gegenseitig eng verwandte, zugleich aber stets variierte und in mannigfaltigen Kombinationen auftretende Grundtexte in Ostmitteleuropa erschlossen. Es ist ebenfalls verwunderlich, in weich intaktem Zustand der Text, wie auch das überlieferte Wissensgut das 17. Jahrhundert erreichte. Die Tatsache, da der im Laufe des 16-17. Jahrhunderts vollzogene Wandel in der Tonsystemtheorie sogar in der Grundschullehre des Choralgesangs Spuren hinterlassen hat, dürfte nebst der Annahme allgemeiner Tendenzen ebenso die Geläufigkeit des Verfassers bezeugen.
In dem, den Traktat abschließenden Tonar werden zwar mnemotechnische Texte und Merkverse sowohl ältere (Primi toni melodiam), als auch neue (z. B. Adam primus homo) der benachbarten Gebiete des pentatonischen Dialektes übernommen, doch diese mit einer fremdartigen Psalmodierpraxis kombiniert. In den Psalmdifferenzen ist zugleich das eigene, mittelalterliche ungarische Erbe, sowie die in der nachtridentinischen Zeit den offiziellen Status erreichte Praxis von Rom wahrnehmbar. Der Mischcharakter der Tonarbestände des Cserei-Gesangbuches sind einerseits durch die Missionverbindungen zwischen Siebenbürgen und der Sacra Congregatio de Propaganda Fide, andererseits durch den Einfluß des in der nahen Ortschaft Csíksomlyó tätigen Franziskanerordens zu erklären.
2000., 38. évf. 3. szám 253. - 306.o